Eigentlich mag ich keine Dinge, die vorgeben etwas zu sein, was sie nicht sind. Laminat zum Beispiel. Jeder, der schon einmal Holz gesehen, gerochen und gefühlt hat, weiß, dass Laminat damit absolut nichts zu tun hat. Da hilft auch die mehr oder weniger gelungene Optik nicht.
Und genau deshalb konnte ich nur den Kopf schütteln, als ich das erste Mal von „veganem Leder“ gelesen habe. Veganes Leder, ehrlich? Entweder etwas ist frei von Stoffen tierischen Ursprungs oder es ist gegerbte Tierhaut. Beides zusammen geht nicht! Oder nur rein sprachlich, im Sinne eines Oxymorons. Aber was will uns der Autor damit sagen? Wie politisch korrekt dieses Material ist oder dass Leder kein Alleinstellungsmerkmal von Tierhaut ist?
Zu viel der Ambition für meinen Geschmack. Denn bei all der begrifflichen Übereifrigkeit geht das eigentlich Außergewöhnliche total unter, nämlich: Dass man das „Leder“ waschen kann und sich dadurch die Oberflächenstruktur des Materials ändert. Ungewaschen ist es glatt, starr und erinnert an dicken Fotokarton – mit dem Vorteil, dass es nicht reißt und abwischbar ist. Genau das Richtige also für selbst gebastelte Schachteln und Boxen.
Nach dem Waschen wird das Material etwas weicher und knittriger. Und weil man nie genug hübsche Aufbewahrungsmöglichkeiten haben kann: Geknautscht, geknüllt und zusammengenäht, entstehen tolle Utensilos. Sie sehen aus wie Papiertüten, fühlen sich an wie Papiertüten, sind aber viel strapazierfähiger und waschbar. Noch deutlicher wird dieser Effekt, wenn man packpapierfarbenes „Leder“ verwendet.
Bleibt zum Schluss die Frage: Was passiert eigentlich, wenn man echtes und veganes Leder zusammennäht? Das wäre ja wie Schweinschnitzel mit Tofubratling essen. Uh, ich glaube, ich höre schon die Sirenen der Ordnungspolizei…
Karin Lechner
Heya …. die Knautschtüten gefallen mir sehr! Nun hätte ich endlich eine Verwendung für das vegane Leder (der Begriff ist wirklich doof. Analog der veganen Leberwurst) Aber ausprobieren würde ich es wirklich sehr gerne mal. Demnächst.
Schönen Feiertag!
vonKarin
Gabi
…ein Wort: genial !!!!!!!!!!
LOVE
Gabi
Franzy vom Schlüssel zum Glück
Wow, toller tipp!
Hab jetzt richtig lust damit zu werkeln 🙂
lässt sich das vegane Leder auch punzieren?
Danke fürs Zeigen
viele liebe Grüße
Franzy
Kebo homing
Ein sehr interessantes Material, dass ich mir auf jeden Fall mal anschauen werde, solche Utensilos würden mir schon sehr gefallen und das Nähen wäre ja kein Problem 😉
Liebe Grüße,
Kebo
eLLy coloured Wonderland
Hahaha, toll deine Schweineschnitzel mit Tofubratlingen – Ein herrlicher Vergleich!
Aber ich hab auch schon immer öfter von diesem Ding, dessen Name ein Widerspruch ist, gehört. Nur so schön verwendet wie bei dir habe ich es noch nie gesehen!
Ist es auch wirklich so reißfest? Ich habe mal eine Clutch aus dem Material gesehen, konnte mir aber nicht vorstellen, dass das lange hält? !
Liebe Grüße,
eLLy
bild schœnes
Hallo liebe eLLy,
das Nähen und vor allem das Wenden war ein Kraftakt, weil das Material schon recht steif ist. Mich erinnert es ehrlich gesagt an Dachpappe. Und jedes Mal dachte ich, jetzt reißt es gleich irgendwo, aber es ist tatsächlich nichts passiert. Insofern könnte es tatsächlich taschentauglich sein. 🙂
Ganz lieben Gruß
Julia
stefi licious
ich finde das material super. allerdings bezeichne ich es, für mich, auch nicht als veganes leder. ich finde, es ist papier ähnlicher als leder. aber ich find's toll und für meine großen stehsammler ist es genau das richtige. deine utensilos und kartons sind auch toll geworden!
herzliche grüße
die frau s.
bild schœnes
Genau so sehe ich das auch! "Waschbares Papier" trifft es sehr viel besser als "Leder". Und mal abgesehen von den Begrifflichkeiten ist es wirklich ein tolles Material 🙂
Lieben Gruß
Hana Mond
M.W. ist es in Asien recht üblich, Tofu zusammen mit Fleisch zu essen … 😉
Ich würde das Material auch gern mal ausprobieren, habe allerdings momenten noch keinen Verwendungszweck dafür. Auch wenns als Schächtelchen schon nett aussieht.
bild schœnes
So ging es mir auch: Ich wollte es unbedingt mal ausprobieren, wusste aber nicht so recht, was ich daraus mache. Aber: Die Gelegenheit kommt irgendwann. 😉
Liebe Grüße
Julia