Jedes Jahr im Januar vollziehe ich eine Art rituelle Reinigung. Ich sondiere Überflüssiges, Angesammeltes und Verstaubtes. Zu diesem Anlass konnte – sogar ganz ohne Unterstützung der telepatenten Ordnungshilfe Marie Kondo – ermittelt werden: die Schublade hat zu viel. Und zwar Lederreststücke. Man stelle sich aus Nachhaltigkeitsgründen also schon mal auf jede Menge ledrige Basteleien ein. Und Holzkugelprojekte, aber das ist eine andere Schublade…
Der Ordnung halber verschenken
Aus den kleinen und kleinsten Lederstücken sind Schlüsselanhänger in Knopfform entstanden – schlicht und mit einem Augenzwinkern. Damit die Ordnungsbilanz nicht zur Nullnummer wird, können die anhänglichen Lederknöpfe auch gerne verschenkt werden. Günstige Gelegenheiten voraus. Und was den Rest meines Überschussanteils angeht: Der wurde in einem feierlichen Schlussakt auf der Mülldeponie ins Nirwana verabschiedet. Schöne Reise!
Material
– Lederreste
– Nähgarn
Hilfsmittel
– Kreisschneider oder scharfes Skalpell [Partnerlink]
– Lochzange
– Klebstoff [Partnerlink]
– Bohrer mit kleinem Bohraufsatz oder Ahle
– Dünne Nadel und Schere
Schritt 1
Aus dem Leder zwei Kreise mit einer Größe von ca. 5 cm ausschneiden. Mit einem Kreisschneider werden die Kreise schön rund. Alternativ kann man sich die Form mit Hilfe eines Glases o.ä. auf der Rückseite aufzeichnen und mit einem scharfen Skalpell zuschneiden.
Schritt 2
In der Mitte der Lederkreise mit der Lochzange vier große Löcher ausstanzen. Damit die Löcher auf beiden Kreisen an der gleichen Stelle sitzen: Erst einen Kreis stanzen und dann als Schablone über den anderen legen.
Schritt 3
Aus dem Leder ein 4 x 1 cm langes Stück ausschneiden und als Schlaufe auf die Rückseite eines der Lederkreise kleben. Rundherum weiteren Klebstoff auftragen und mit dem anderen Kreis passgenau zusammenkleben. Unter dicken Büchern pressen, bis der Kleber vollständig getrocknet ist.
Schritt 4
Etwa 0,4 mm vom Rand entfernt alle 0,4 mm mit dem Bohrer ein Loch durch das Leder bohren. Darauf achten, den Bohrer möglichst gerade zu halten. Damit beim Bohren nichts verrutscht, die Postion der Löcher vorher mit einer Nadel markieren. Auf die Nadel ein Stück Garn auffädeln und die Lederkreise rundherum zusammennähen.
Zum Zusammennähen empfiehlt sich eine Sattlernaht. Die Sattlernaht hat den Vorteil, dass sie sehr strapazierfähig ist, weil sie doppelt gearbeitet wird. Außerdem sieht die Naht auf Vorder- und Rückseite gleich aus. Eine Anleitung mit Bildern gibt es hier.
Judika / Margot
Liebe Julia,
Dein Lederknopf lässt mein „Auch-Haben-Will-Gen“ ganz laut rufen. Der Knopf sieht so stylish aus, könnte ich mir auch als Knopf an einer Jacke vorstellen. Hmmh, wo krieg ich jetzt bloß Leder her?
Übrigens habe ich am Dienstag endlich meinen Holz-Weihnachtsbaum gepostet, geschmückt hatte ich ihn u. a. mit Deinen Garnkugeln, vielleicht magst Du ja mal schauen:
https://diejudika.de/2019/01/weihnachtsbaum-im-schlichten-skandinavischen-design.html
viele Grüße Margot
Romy Paulisch
hey, wie immer eine wunderschöne idee. ich wollte dich fragen, welches werkzeug (bohrmaschine) du benutzt. ich möchte mir gern so etwas zu legen und du hast ja schon gute erfahrungen. lieben dank und einen schönen nachmittag.
JuLa
Hallo liebe Romy,
vielen lieben Dank! Ich benutze zum Bohren kleinerer Löcher in Holz, Papier, Metall oder auch Leder sehr, sehr oft mein Multifunktionswerkzeug. Ich habe eins von Dremel, aber es gibt auch andere Hersteller. Für größere Löcher z.B. für Kerzen habe ich seit Kurzem eine Standbohrmaschine. Davor ging es aber genauso gut mit einem Akkubohrer. Neulich habe ich einen Beitrag über nützliches Werkzeug geschrieben, vielleicht findest du da noch etwas Hilfreiches…
Liebe Grüße
Julia