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Kolumne

Im Baumarkt des Patriarchats

Neulich im Baumarkt, Holzabteilung, Infotheke. Weil der Mitarbeiter gerade einen anderen Kunden in bekleckstem Blaumann bedient, stelle ich mich an. Ein allgemeingültiges Zeichen, dass man eine Frage hat, eine Auskunft braucht, etwas sucht. Anscheinend nicht für den Mitarbeiter: kein Blickkontakt, kein „Kleinen Moment, bitte“, er ignoriert mich und zwar beharrlich. Aber nicht nur er: Während meiner längeren Wartezeit treten zwei weitere Kunden in Arbeitshosen an die Theke, erkundigen sich nach Zollstöcken und Kneifzangen. Ich frage mich ernsthaft, ob es wohl an meinem Outfit liegt? Fehlt mir die mich als beratungswürdig ausweisende Handwerkerkluft?

Mit der Tarnkappe unterwegs
Oder habe ich heute Morgen aus Versehen zur Tarnkappe gegriffen? Ich bin kurz davor zu gehen, als dem immer noch umsorgt werdenden Kunde die Situation anscheinend unangenehm wird. Er fragt den Mitarbeiter, ob er mich nicht schnell bedienen möchte. Der brummt irgendwas und würdigt mich weiter keines Blickes. Jetzt aber ist mein Ehrgeiz erwacht, es geht ums Prinzip: Ich warte weiter! So ist das immer, in männerdominierten Läden habe ich das Gefühl neben meinem Mann zu verschwinden – wie unter einer Tarnkappe. Er wird angesprochen, ich werde übersehen. Ich frage, er bekommt Antworten.

Bin ich alleine im Baumarkt unterwegs wechselt meine Rolle vom unsichtbaren Zwerg Alberich zu der einer hoffnungslos Verlorenen. Auf der Suche nach einem bestimmten Artikel spreche ich einen Mitarbeiter an, der sofort hilfsbereit mit mir durch die Gänge eilt. Am richtigen Regal angekommen, sagt er dann entschuldigend zu einem anderen Kunden: „Ich bin in zehn Minuten bei Ihnen, die Dame hier braucht eine Komplettberatung“. Habe ich mich falsch ausgedrückt? Ich brauche keine neue Frisur und kein neues Styling, ich suche nur das Regal mit den Holzschrauben! Das passiert nie in der Tier- und Pflanzenabteilung, bei den Leuchten oder beim Dekorationsbedarf. Das passiert da, wo offensichtlich immer noch das Patriarchat herrscht: bei Holz, Fliesen und Sanitär.

Tine Wittler hat versagt
Wo ist Tine Wittler, wenn man sie wirklich braucht? Die plüschige Vorkämpferin für Frauen im Handwerk war nicht mehr als ein Aufblitzen im präfrontalen Cortex der Gleichberechtigung. Von der Haus renovierenden Allzweckswaffe im Stich gelassen möchte ich mich in solchen Situationen am liebsten in der Mitte des Baumarktes aufbauen, selbstreferenziell mit beiden Fingern auf mich zeigen und laut durch die Halle schreien: „Hiiiiiiiihier, ich bin es, ich bin eure beste Kundin. Der Schotter, den ihr wöchentlich aus eurer Kasse holt, kommt aus meiner Tasche. Und nicht von dem Typ neben mir. Wenn es nach ihm ginge, würden wir allenfalls zum Baumarkt fahren, um auf dem Parkplatz Brathähnchen zu essen.“

Ich lasse es. Vor allem, um das Klischee der hysterischen Alten nicht zu bedienen. An der Infotheke in der Holzabteilung warte ich geduldig, bis der Kunde mit Kleckshose vollends erledigt ist und der Mitarbeiter nach einem längeren, prüfenden Blick auf seinen Computerbildschirm nun nicht mehr anders kann, als mich im charmantesten Schwäbisch zu fragen: „Was wellet se?“ Als ich ihm mein Anliegen vortrage, hellt sich seine Miene so gut es geht auf. Er merkt, dass ich keine Terrasse anlegen oder ein Haus bauen möchte. Dass ich also keinem Kerl seine Daseinsberechtigung nehmen will. Seine Welt ist wieder gerade gerückt. „Dünnes Balsaholz? Ha noi, sowas hän mir edda, gucket se amol in dr Baschtlecke.“

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Leser-Interaktionen

KOMMENTARE

  1. miraculusa

    9. Mai 2019 um 15:55

    Oh, wie witzig 🙂 oder eben auch nicht. sei doch mal die „hysterische alte“…spart nerven und zeit…ach, da möchte ich dabei sein *lach*. und übrigens: ich finde, die Tine Wittler hat dem frauen-handwerkerbild mehr geschadet als genützt. wenn sie jeweils da stand mit ihrer rosa tunika und mit einem miniroller so getan hat also ob sie so die 15m2 wand selber streichen würde…OMG, das war so peinlich und unrealistisch. dank SOLCHER Frauen wirst du im Baumarkt ignoriert.
    so oder so…ob Balsaholz, Trio Infernal, Flechtfilz oder Fliesenkränzchen: ich mag deine arbeiten sehr, sehr gerne.
    liebe grüsse, nicole/miraculusa

    Antworten
  2. Yna

    13. Januar 2019 um 11:15

    Liebe Julia,
    sehr lustig 😉 Ich werde ja auch immer übersehen, was aber auch vielleicht an meiner Größe liegen mag. Ansonsten habe ich bisher keine negativen Erfahrungen im Baumarkt gemacht. Vielleicht kennen die mich schon? ich bin ja sehr oft dort….
    Liebe Gruß, Yna

    Antworten
  3. Rahel

    5. Januar 2019 um 20:55

    Wie immer ein super post! Hat mich zum kichern gebracht, denn es geht mir hier – in de USA – sehr oft sehr aehnlich! Nur bin ich jeweils mit einem baby im einkaufswagen unterwegs und lande meist bei den wandfarben. Ich sag dir, die kennen mich glaub schon recht gut. „oh nein, da kommt die, die nicht zufrieden ist bis die gemischte farbe GENAU mit dem sample ueberreinstimmt!! Schnell weg!!“ hahaha

    Antworten
  4. Karin Lechner (vonKarin)

    29. Dezember 2018 um 20:29

    Da mus ich heftig schmunzeln … ich kenne das auch. Bin ich mit meinem Mann im Baumarkt, werde ich komplett ingnoriert. Bin ich alleine, muss ich mich durchaus mal etwas energischer bemerkbar machen, wenn ich in einer Abteilung stehe, die so gar nicht „typisch Frau“ ist. Aber meistens denk ich mir: „Unterschätz‘ mich ruhig … das wird lustig.“ Wie auch immer – ich bin gespannt, ob wir das Baumarktpatriarchat irgenwann mal knacken können. 🙂
    Ich wünsche dir einen guten Rutsch ins neue Jahr!
    Herzliche Grüße
    vonKarin

    Antworten
  5. Chalet8/ Sandra

    29. Dezember 2018 um 1:42

    Liebe Julia

    Ich kenne inzwischen fast jeden Baumarkt zwischen Jever und Salzburg und habe ganz unterschiedliche Erfahugen gemacht. Wenn die spitzkriegen, dass frau Ahnung hat und nen Torx von nem Imbus unterscheiden kann, dann reißen die Mitarbeiter kurz die Augen auf und die Sache läuft. Meinstens komme ich da aber in zerrissenen Jeans und saudreckigen Hundegassischuhen an, vielleicht ist das eine andere Erklärung warum ich da idR ernstgenommen werde. ?
    Lass dir bloß nicht den Spaß am Werkeln verderben von Pappnasen, die glauben alles zu können, nur kein Hochdeutsch ?

    Antworten
  6. Karin

    28. Dezember 2018 um 13:07

    Hahaha würde ich sagen, wenn das Verhalten dieser Männer in der Männerwelt nicht so nervig wäre. Warum nicht das Klischee der hysterischen Alten bedienen??? Ich tue dies immer öfter. Vor allem, weil ich dann bekomme, was ich möchte. Mir ist es egal, dass irgendwelche Macho-Typen mich als hysterisch und alt abstempeln. Und: es macht immer mehr Spaß. Einfach mal ausprobieren. Es ändert sich einfach nichts, wenn Frauen immer wieder und wieder und wieder nett sein wollen.
    Liebe Grüße und: toller Blog.

    Antworten

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